Was ist der GWP-Wert und warum ist er für Ihre Kühlanlage so wichtig?

 

Das Global Warming Potential (GWP), auch bekannt als Treibhauspotenzial, spielt eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Besonders für Unternehmen mit Kühlanlagen wird es durch die neue EU-F-Gase-Verordnung 2024/573 zunehmend wichtiger, auf umweltfreundlichere Alternativen umzustellen. Aber was genau bedeutet der GWP-Wert eigentlich? Und wie beeinflusst er Ihre Kühlanlagen und damit Ihr Unternehmen?

Was genau bedeutet der Global Warming Potential (GWP)-Wert?

Das Global Warming Potential (GWP) beschreibt, wie stark ein Gas im Vergleich zu Kohlendioxid (CO₂) das Klima beeinflusst. CO₂ hat einen festgelegten GWP-Wert von 1. Andere Gase, wie Methan (CH4) oder fluorierte Gase, die häufig in Kühlmitteln vorkommen, haben deutlich höhere GWP-Werte und sind dadurch wesentlich schädlicher für das Klima.

Ein Beispiel:

 

Treibhausgase GWP-Wert (über 100 Jahre) Klimawirkung
Kohlendioxid (CO₂) 1 Referenzwert
Methan (CH4) 28 28-mal stärker als CO₂
Lachgas (N2O) 265 265-mal stärker als CO₂
Fluorierte Gase (F-Gase) bis zu 23.500 extrem klimaschädlich

Insbesondere Gase wie HFKW (wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe) und perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW), die in vielen Kühlanlagen verwendet werden, haben sehr hohe GWP-Werte und tragen erheblich zur Erderwärmung bei. Berichte zur „Physical Science Basis“ und zum Klimawandel zeigen klar, dass diese Gase besonders klimaschädlich sind.

Ein hoher GWP-Wert ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir Maßnahmen ergreifen müssen, um den Ausstoß dieser Gase zu verringern und den Klimawandel zu bremsen. Unternehmen, die Kühlanlagen betreiben, müssen daher auf klimafreundlichere Alternativen wie natürliche Kältemittel oder HFOs mit niedrigem GWP umsteigen, um ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren und den neuen gesetzlichen Vorgaben der EU-F-Gase-Verordnung zu entsprechen.

Fazit: Je höher der GWP-Wert, desto größer ist die Klimawirkung des Gases.

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden über neue Kälte-, Kühlmittel, GWP-Verordnungen und Klimaschutzmaßnahmen.

Warum ist der GWP-Wert für Ihr Unternehmen relevant?

In Kühlanlagen werden oft Kältemittel verwendet, die einen hohen GWP-Wert haben. Das bedeutet, dass sie stark zum Klimawandel beitragen. Deshalb unterliegen diese Gase seit Inkrafttreten der EU-Verordnung 2024/573 strengen Regeln. Unternehmen, die sich nicht rechtzeitig darauf einstellen, riskieren nicht nur hohe Strafen, sondern auch steigende Betriebskosten oder Dichtheitsprüfungen durch teure Wartungen und Umrüstungen.

Wichtig: Ab 2025 gelten erste Verbote für bestimmte Kältemittel in Neuanlagen, ab 2026 auch Einschränkungen im Serviceeinsatz von Frischware mit einem GWP > 2500 (für Kälteanlagen schon ab 2025).

Kreislauf CO2-Kälteanlagen

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Welche Gase haben die höchsten GWP-Werte?

Hier sehen Sie eine Übersicht der wichtigsten Treibhausgase:

Treibhausgase GWP-Wert (100 Jahre) Häufigkeit in Kühlanlagen
Kohlendioxid (CO2) 1 selten
Methan (CH4) 28 moderat
Lachgas (N2O) 265 selten
Fluorierte Gase (F-Gase) bis zu 23.500 sehr häufig

Die F-Gase in Kühlanlagen sind besonders problematisch. Daher sind Unternehmen verpflichtet, auf umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen – zum Beispiel auf CO2– und Ammoniak-Kältemittel, die zu den natürlichen Kältemitteln gehören und die wir bereits erfolgreich einbauen. Auch Propan (R290) und CO₂ gewinnen als Standardlösungen an Bedeutung.

Sind Sie unsicher, welche Kältemittel aktuell und während des Phase-Downs die beste Wahl für Ihre Kühlanlagen sind? Wir beraten Sie gerne!

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Welche Maßnahmen sollten Sie jetzt ergreifen?

Um sowohl den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden als auch die Umwelt zu schützen und gleichzeitig Kosten zu sparen, sollten Sie Ihre Kühlanlagen auf umweltfreundlichere Kältemittel mit einem niedrigeren GWP-Wert umstellen. Hier sind einige Schritte, die Ihnen dabei helfen:

  1. Bestandsaufnahme: Prüfen Sie, welche Kältemittel aktuell in Ihren Anlagen genutzt werden und welche GWP-Werte diese haben.
  2. Beratung: Unsere Experten beraten Sie gerne zu alternativen, klimafreundlichen Kältemitteln.
  3. Umstellung: Planen Sie die Umstellung Ihrer Anlagen auf Kältemittel, die besser für das Klima sind.
  4. Zertifizierung: Ab 2027 gelten neue Schulungs- und Zertifizierungspflichten gemäß EU-Vorgabe.

Nach der Umstellung sollten Ihre Anlagen alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Sind Sie bereit, Ihre Kühlanlagen fit für die Zukunft zu machen und die Anforderungen der F-Gase-Verordnung zu erfüllen?

Zusammenfassung:

Der GWP-Wert zeigt, wie sehr ein Treibhausgas zur Erderwärmung beiträgt.
• Unternehmen mit Kühlanlagen müssen aufgrund neuen F-Gase-Verordnung 2024/573 ihre Kältemittel anpassen.
• Gase mit hohen GWP-Werten verursachen große Umweltschäden und steigende Kosten.
• Eine rechtzeitige Umstellung auf klimafreundliche Alternativen schützt Ihr Unternehmen vor zukünftigen Kosten, strengen Regulierungen und stärkt Ihre Nachhaltigkeitsstrategie.

Häufige Fragen

Was ist der GWP-Wert? (einfach erklärt)

Der GWP-Wert zeigt an, wie stark ein Gas zur Erwärmung der Erde beiträgt – im Vergleich zu Kohlendioxid (CO₂). Dabei schaut man, wie viel Wärme ein Treibhausgas binnen 100 Jahren in der Atmosphäre festhält. Der Beispiel-Wert GWP 100 sagt also: Wie viel schlimmer oder besser ist ein anderes Gas im Vergleich zu CO₂?

Wer bestimmt den GWP-Wert?

Die Zahlen und Informationen diesbezüglich stammen vom Weltklimarat, dem Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC. Dieser veröffentlicht regelmäßig Berichte – zum Beispiel den Assessment Report zum Climate Change 2013. Dort steht drin, wie sich verschiedene Stoffe und Gase auf unser Klima auswirken – über einen bestimmten Zeitraum hinweg.

Was bedeutet der GWP-Wert für den Arbeitsalltag in der Klima- und Kältetechnik?

Viele Kältemittel in Klimaanlagen sind sogenannte HFKW perfluorierte Kohlenwasserstoffe. Dabei handelt es sich um ein Treibhausgas mit sehr hohem GWP-Wert. Das Kyoto Protokoll und andere Gesetze sehen daher vor, den Einsatz solcher Stoffe einzuschränken. Seit dem Jahr 2018 gelten dazu strengere Regeln, die auch die Technik in jeder Anlage betreffen. Je höher der GWP-Wert eines Kältemittels, desto stärker heizt es die Erde (Temperatur) auf. Mit dem GWP-Wert lässt sich die Wirkung verschiedener Stoffe einfach vergleichen. Man spricht dabei auch vom Äquivalent zu CO₂. Das hilft, den Ausstoß von Emissionen besser zu bewerten.

Unser Tipp: Achten Sie beim Kauf neuer Geräte auf niedrige GWP-Werte. Denn je klimafreundlicher das (Kälte-) Mittel, desto besser für die Umwelt. Auch bei bestehenden Anlagen ist es wichtig, regelmäßig zu prüfen, ob Gas austritt – denn das erhöht die Emissionen und verbraucht unnötig Wasser, Energie und Wärme. Für alle Geräte, denen ein umweltschädliches Kältemittel entweichen könnte, gelten deshalb strenge Kontrollen.

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